Rapido-Oldtimer-Forum

[harpi]

Hallo zusammen

Da ich noch recht neu im Forum bin und überhaupt erst seit Kurzem die genialen Rapidos bewusst wahrgenommen habe, frage ich mich, warum diese nicht mehr hergestellt werden. Natürlich muss es an der Nachfrage liegen, aber welche Eigenschaften genau halten die Kunden davon ab, sich für diese Lösung zu entscheiden? Ich versuche, mal ein paar Vorschläge zu machen und würde mich über eure fachkundigen Kommentare sehr freuen:
- Aufbau zu kompliziert und langwierig?
- kein "Bad", WC (ausser dem Confort Sondermodell)?
- Gepäck im geschlossenen Zustand nicht zugänglich?
- relativ teuer (Alu/Sandwichkonstruktion) - dafür aber auch sehr langlebig und damit nachhaltig (wie auch Gewicht, Fahreigenschaften)?
- Zugfahrzeuge sind leistungsfähiger geworden - kein Bedarf mehr nach leichten Anhängern?
- gestiegene Ansprüche (mehr Raumbedarf, Luftverteilung, Entlüftung, Klimatisation, Fliegengitter, Küchenausstattung, ...)?

Damit verbunden die Frage (das gab es im Forum schon einmal, aber anscheinend ohne Ergebnis): Wie sähe ein Rapido heute aus bzw. wie müsste er eigentlich aussehen, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen?
Wieder ein paar Vorschläge:
- grösser?
- leichter aufzubauen bzw. selbstaufstellend (wie der Holtkamper)
- komfortablere Ausstattung?
- Gepäck immer zugänglich?

Dazu ein paar Gedanken:
Ohne grundsätzlich vom Konzept abzuweichen, wären mit modernen Verbundwerkstoffen und optimiertem Aufbau immerhin Grundflächen von bis zu 18qm möglich, evtl. sogar noch mehr.
Es gibt nicht viele Caravans, die mehr Raum bieten, und die sind zumeist sehr teuer.
Klar ist der Anhänger dann grösser und auch schwerer, aber die Zugfahrzeuge haben sich ja auch weiterentwickelt und dennoch würde ein "Nouveau Rapido" nicht über die Stirnfläche eines
üblichen Pkw hinausragen und er wäre sicher auch unter 1000kg zu realisieren.
Alternativ könnte es natürlich auch Modelle in der aktuellen Grösse geben, die sich automatisch ausrichten, entfalten und arretieren (gibt es ja auch bei Cabrios zuhauf, sogar mit Festdach, z.B. Eos).

Was denkt ihr darüber?

Vielen Dank für Eure Meinung!
Harald

[brownie]

Ich glaube, dass heute die Fahrzeuge Wohnwägen ziehen dürfen, die "all incl." haben. Die man mitnimmt und nicht erst gross aufbauen muss...
Damals hatte man Käfer, 2CV, R4, R5 &Co. Wenig Leistung, wenig Anhängelast...
Das Ganze hat sicher noch die 70er und die halben 80er überstanden, aber dann konnte ja jedes Auto einen "normalen" Wohnwagen ziehen.

Dennoch..., auch ich denke, das Konzept hat in der heutigen Zeit Beachtung verdient und es könnte einen grossen Liebhaberkreis finden!
Mit neuen Materalien, aber dem alten Grundgedanken wäre der "nouveau Rapido" ein toller Wohnwagen für Menschen, die keine Möglichkeiten haben, einen 6-7m Wohnwagen unterzustellen!
Das Prinzip ist, mit Verlaub, immer noch genial!! 7 qm Wohnfläche aus einem 2,00x150 Hänger zu zaubern..., perfekt!
Ich würde mir wünschen, dass jemand den Pioniergeist aufbringt und so eine Idee aufleben lässt!!

[Tobis]

Hallo Harald,
Was es heute noch gibt sind z.B. der "Camplet", also ein genialer Zeltfalter. Heute wünscht man sich schnell mal Heizung, Dusche, WC, Kühlschrank, Wasserspeicher, Abwasser, TV, Sat und was weis ich noch. Ich denke, das in einen Klapper zu bringen der dann noch mit wenig Muskelkraft aufzubauen ist dürfte schwierig und teuer werden. Die Firma Rapido ist ja dazumals wegen der Kosten ganz oder fast konkurs gegangen. Und moderne Ausfahrbare Camper gibt es ja im Markt, die kosten aber eben mehr als fest aufgebaute und schon darum wü¨rde ich mir keinenn solchen leisten wollen.

LG Tobias

[harpi]

Meine Überlegung war, den Rapido einfach auf einen vorhandenen Anhänger zu setzen, der in der Grösse hinkommt. Nimmt man die Höhe als Ausgangspunkt, hat man ja bei üblichen Zugfahrzeugen noch Spielraum, bevor der Anhänger höher wird als das Fahrzeug und dann unangenehm auffällt (Verbrauch, Fahreigenschaften). Also wäre es z.B. möglich, einen 35cm hohen Unterboden für Gepäck, alle Installationen, Wasser, etc. zu schaffen, ohne dass der Anhänger insgesamt höher als ca. 1,45m wird (ausgehend von einem Anhänger mit einer Bordwandhöhe von 35cm und passender Grösse). Dann wäre der Aufsatz und alles Andere einfach Ladung, es gäbe keine Diskussionen über Fahrwerk, Stossdämpfer, Auflaufbremse, 100km/h Zulassung, Gewichtsproblemen, etc.
Klar, die Stützen müssten verlängert werden, und auch ein Treppchen wäre wohl nötig, um einzusteigen. Aber dafür hätte man sozusagen ein Kellergeschoss, das man auch über Klappen zugänglich machen könnte.
Puristen werden jetzt schimpfen ob der "Vergewaltigung" des ursprünglichen Konzepts, aber wäre das nicht eine Variante, dieses mit den heutigen Anforderungen in Übereinstimmung zu bringen? Hat das mal jemand probiert (den Rapi Aufsatz inkl. Rahmen auf einen Fremdanhänger zu setzen?)

schöne Grüsse
Harald

[Ralfi]

Hallo Harald,

ein ähnlicher, etwas größerer, Umbau geistert mir schon seit Jahren im Kopf rum. Ich hätte den Rappi gerne vorne auf einem Anhänger, der auch meinen Oldie/Rennwagen transportiert. Sieht ungefähr so aus, scheiterte aber am erforderlichen Zugfahrzeug für mind. 2500 kg zGG benötigt...

Vorteile wären:
- alles dabei und alleine transportabel und aufbaubar
- Terrasse vor dem Rappi (immer schön sauber) wenn das Auto runter ist

[ChristofL]

Ich habe wirklich sehr viel Spass mit unserem Export, freue mich über die Menschentrauben beim Aufbau, könnte keinen auch nur annähernd gleich grossen Festwohnwagen mit unserem Auto ziehen...

..aber...

Es ist schon unpraktisch, eigentlich nicht 1 Tag an en einem Ort bleiben zu können, weil der Aufbau einfach zu aufwendig ist (der Vorteil der geringen Grösse als Reisecaravan zehrt sich dadurch auf)
Bei Regen weder auf noch abbauen zu können,
Sehr wenig in und auf dem Caravan transportieren zu können (Platz und Zuladung)
Usw.

Ich sehe daher nur einen sehr kleinen Markt: Kleines Auto, Fahrt nach Südfrankreich (Mautvorteil), 3 Wochen im Sommer, kleine Garage. Und viel Geld.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass da dann kein Kultfaktor wäre, man sich nicht so angenehm von den Tabbert-Goldschlösschen dieser Welt absetzen könnte.

[harpi]

Ralfi's Idee ist schon der Hammer: Wohnwagen mit Terrasse ... hat was!

Bei ChristofL verstehe ich alles, bis auf das Argument: viel Geld? Der Rapi ist doch eher günstig, oder?

Wobei - ich habe keine Campingerfahrung, bis auf WoMo. Und auch dort kann es eine ganze Weile dauern, bis
man weiterfahren kann bzw. aufgebaut hat. Bei den meisten Caravans kommt ja dann auch noch ein Vorzelt
hinzu, oder irre ich da? Und auch die normalen Caravans wollen nivelliert stehen.

Ja, man baut natürlich nicht für eine Tasse Kaffee und ein Nickerchen unterwegs auf, das stimmt schon.
Und Platz und Zuladung könnten besser sein, daher meine Idee, den Rapido auf einen anderen Untersatz zu
stellen, dann hätte man diese Sorgen nicht mehr.

Gruss
Harald

[ChristofL]

Die Dinger waren schon recht teuer. Export in Vollausstattung um die 15000 DM.

[harpi]

Ach so, damals. Ja, das hat mich auch überrascht - Rapido hat es geschafft, sich die aufwendige (und geniale) Konstruktion bezahlen zu lassen. Auch interessant, weil man ja eher die Besitzer kleinerer Fahrzeuge angesprochen hat.

[Skipper]

War der Export wirklich so teuer? Hab hier die Originalrechnung des Records meiner Eltern für 9000,-DM.

Das Konzept ist für Puristen perfekt und wird wieder an Bedeutung gewinnen, wenn die Autos wieder schwächer werden. Denn Benzin und Diesel wird es nicht ewig geben. Und mit Elektroantrieb Anhänger ziehen, bedeutet in Zunkunft Gewicht einzusparen.

Abgesehen davon ist bei unserem Confort die Zuladung mehr als Ausreichend.